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Melodram von Jiří Benda
Bereits in der griechischen Mythologie ist das menschliche Phänomen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten überaus präsent. Immer wieder stößt man auf fragwürdige Elemente – gerechter Zorn, moralische Rache, Todvergeltung. Elemente, die im Leben jedes einzelnen Menschen auch nach über 2000 Jahren vorhanden sind – ob im großen, die Welt ins Wanken bringende Stil, oder im ganz kleinen Familiendrama – Rache und Vergeltung sind überall. Damit befasst sich auch „Medea“, hier von Jirí Benda zum Melodram vertont. In 50 Minuten werden ebendiese philosophischen Themen infrage gestellt. Kann Rache gerecht sein? Kann ein Mord legitimiert werden? Ist der "Auge-um-Auge"-Leitfaden zuweilen vielleicht fortschrittlicher als wir selbst? Mit der Tänzerin Paula Niehoff in der Titel- und einzigen Rolle verspricht der Abend eine außergewöhnliche ästhetische Mischung aus Oper, Schauspiel und Tanz. |