"Die Inszenierung der Kammeroper Detmold sorgt dafür, dass diese Anne Frank nicht nur eine historische Figur bleibt, sondern eine überzeitliche Jugendliche voller Zweifel und Hoffnung, voller Liebe und Trauer. Ihre Körpersprache und ihre Stimme, die zwischen dem hohen Opernton und kurzen, harten Sprechpassagen wechselt, faszinieren von Anfang an. [...] Eine Oper wird daraus aber erst durch die kunstvolle Lichtregie, die eindringliche Effekte setzt wie den schmalen Lichtstreif, der Annes Blick durch eine Fensterluke symbolisiert. Aber nie gerät die Inszenierung zur Show, sondern ordnet sich genau wie die gesungene Rezitation der Tagebucheinträge dem Gedanken unter.
Paula Rohde spielt, singt und tanzt mit vollem Einsatz, sehr nahbar, verletzlich, stark. " Badische Zeitung, 03. Juni 2019 |
Monooper von Grigori Frid
Der unerschütterliche Drang nach dem Leben, der in Anne Franks Tagebuch immer wieder zum Ausdruck kommt, ihre Ideologien und philosophischen Gedanken, all dies setzt Frid in seiner Oper um und schafft so ein komplett neues Werk. Dieses löst sich in seinem Verlauf zunehmend von einer chronologischen Erzählung der Ereignisse los und beschäftigt sich primär mit der Verarbeitung von Erinnerungen.
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